die Pikler-Mama als Schulfotografin

Wenn dir Emmi Pikler etwas sagt, dann weisst du was ich meinen Kindern für eine Basis gegeben habe bei der Erziehung. Mir war immer wichtig, dass Kinder mit Respekt behandelt werden, dass sie Dinge und Situationen selber entdecken, in ihrem eigenen Tempo. Und die Kinder haben sich toll entwickelt, also sag ich jetzt mal dass das “funktioniert” hat.

Wie viele Stunden bin ich da gesessen, in den Spielräumen? Viele! Mit dem ersten Kind, als er “nur” am Rücken gelegen ist. Dann noch viele weitere Spielräume, er hat dort gehen und klettern geübt, und Konflikte auszutragen. Dann mit dem zweiten Kind, ebenso. Und dann haben wir noch einen Geschwisterspielraum gefunden, das war auch eine echt schöne Zeit. und mir hat das eine Basis gegeben, auf die ich noch immer zurückgreifen kann, nach all den Jahren.

Was hat das alles mit den Schulfotos zu tun?

ALLES! Obwohl ich oft nur 1 Minute habe mit jedem Kind (nicht weils mich nicht länger freut, sondern weil die Schulen einen knackigen Ablauf wollen), versuche ich jedem Kind Raum zu geben. Ich lass die Kinder ankommen, sag Hallo, und mach mal ein paar Fotos genau so wie sie sind. Mit Kapuze, Kappe oder Kuscheltier. Ich leite sie schon auch an und bemühe mich ein Lächeln zu bekommen, aber der erste Moment wenn die Kinder vor die Kamera treten ist ein freier Raum der ihnen gehört, nicht mir. Da müssen sie nicht bedienen, gefallen, oder performen. Und es ist wunderschön wenn die Kinder dann merken, he, da darf ich so sein wie ich bin, und viele entspannen dann sichtlich, und habe auch Spass vor der Kamera. Das ist ein großartiger Moment für mich!

Ich weiss das ist nicht für alle, viele Eltern und Institutionen wollen die Kinder mehr in Szene setzen, aber ich finde sie sind perfekt, genau so wie sie sind, da muss ich nichts rundherum inszenieren.

Bernadette Reiter